Das Wasserkraftwerk befand sich im Anbau, im großen Gebäude dahinter war ein Umspannwerk mit
Transformatoren und Schaltanlagen.. 1927 baute der
Elektrizitätsverband Büren Brilon (EVBB) eine 24 kV Hochspannungsleitung zum
Wasserkraftwerk
Steinhelle I in Olsberg.
(Bild von 1983) |
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100 kVA Schwungrad-Generatoren des ehem.
Wasserkraftwerks am Eselsweg in Büren (Westf.).
Beachtenswert ist der Balken, um den
Generator zu blockieren.
(Bild von 1983)
1916 in
Betrieb gegangen, lieferte das Kraftwerk Strom
bis 1960.
Dann war das Umspannwerk zu klein und es wurde
auf der anderen
Talseite ein neues Umspannwerk mit
Bahnanschluss gebaut. Das alte Gebäude hatte keine Funktion mehr und
weil fossile Energie so billig geworden
war, wurde die voll funktionsfähige Wasserkraftanlage einfach mit stillgelegt.
Das Bild zeigt die Generatoren nach 23 Jahren
Stillstand und Verfall der Anlage!
Technische Daten des 20 poligen Generators im Vordergrund lt.
Typenschild:

Technische Daten der Erregermaschine: Nr. 7904899 110 Volt, 32
Ampere 3,5 kW Dauerleistung
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Rechts der hydraulische
Turbinenregler vor der schon stark verwitterten Wand zum
Oberwassergraben.
Links sind Reste der Pegelanzeige
zu sehen,
Bildmitte oben die Regelstange zur Verstellung des Leitapparates
der Francis-Turbine.
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Maschine 2 mit der
Marmor-Schalttafel im Hintergrund
(Bild von 1983) |
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Die leider schon
stark demolierte Schalttafel.
Von den
Synchronisier-Instrumenten existiert nur noch die Halterung.
(Bilder 1983) |
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Es geht noch schlimmer, die Schalttafel ist vollständig
zertrümmert, in der Erregermaschine fehlen die Kupferspulen.
Nichts erinnert mehr an den früheren Glanz der Maschinenhalle
(Bild von 1984
kurz vor dem Abriss) |
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Links ein Bild aus
früheren Betriebstagen, rechts nach 23 Jahren Stillstand.
(Das linke Bild stammt aus der
VEW-Broschüre "80 Jahre Strom in Büren" mit Beiträgen zur
Geschichte des E-Werks von Willi Nietmann 1987) |
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Ein Blick in das ehemalige Umspannwerk.
Hier befanden sich die Anschlüsse und Schaltanlagen der
Transformatoren, die eine Etage tiefer standen.
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Hinter den großen Türen
standen die Transformatoren.
1978 waren sogar noch die originalen Außenlampen
erhalten, es gab aber schon damals keine intakte Fensterscheibe mehr. |
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Der
Oberwassergraben war 1978 in der Nähe des Kraftwerks schon stark zugewachsen
und wurde an dieser Stelle später verfüllt. Heute
befindet sich dort ein Wanderweg.
Nach der Stilllegung
floss hier in den 1960er Jahren noch eine Zeit lang das Wasser
bis zum Kraftwerk und wurde über einen Leerschuss kurz vor
dem Turbineneinlauf in den
Unterwassergraben geleitet (im unteren Bild rechts zu erkennen).
Das erklärt auch den Balken in den Speichen des
Schwungradgenerators. (s.o.) |
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Das einzige noch erhaltene Relikt der Anlage (neben einigen Resten des
Oberwassergrabens) ist eine Mauer zur
Uferbefestigung gegenüber vom ehemaligen Leerschuss (rechts im Bild). |
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Kaum ein
Spaziergänger wird sich heute Gedanken über den ursprünglichen Zweck
dieser Mauer machen. |
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Wer in der Lage ist, durch leichtes
Schielen die beiden Bilder zur Deckung zu bringen,
dem eröffnet sich ein großartiger räumlicher Eindruck des Maschinenraumes, wenige Tage vor dem
Abriss (Stereoeffekt). Die offen stehende Tür lädt dazu ein, den
Raum zu betreten.
Das Dach ist teilweise abgedeckt und das
eindringende Regenwasser hat die Deckenverkleidung aufgelöst, Die Marmorschalttafel ist vollständig demoliert, die
Kupferwicklungen der Erregermaschinen
abmontiert. |
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Das traurige Ende eines kleinen technischen
Denkmals (Januar 1984) |
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Mit etwas Pflege und
behutsamer Modernisierung könnte die Anlage heute noch laufen
und im Jahr bis zu 800.000 kWh Strom erzeugen. Es gibt zahlreiche Beispiele,
wo über 100 Jahre alte Wasserkraftwerke mit der originalen Maschinenausrüstung noch in Betrieb sind.
In der
WDR-Sendung Quarks & Co beschreibt Dr. Walters aus Brilon
(auch bekannt als der "Wasserkraftdoktor") seine
Begeisterung für die lange Lebensdauer alter Generatoren und Kraftwerke, besonders ab Minute 3:40
in diesem Video.
Das im Hintergrund sichtbare Generator- und Turbinenhaus
blieb noch eine kurze Zeit vom Abriss verschont, da 2
Interessenten eine Reaktivierung der Anlage zur Stromerzeugung
in Aussicht gestellt hatten. Dazu ist es aber nicht mehr
gekommen, da am 12.6.1985 die letzten Reste des E-Werks
abgerissen wurden.
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Ein anderes Beispiel in
Bamenohl an der Lenne, so ähnlich hätte es in Büren heute
noch aussehen können. |
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